Europäischer Prostatatag am 15. September 2019

| Grönemeyer Institut

Bochum. Der 15. September 2019 steht im Zeichen der Männergesundheit. Denn während Frauen regelmäßig ihre Ärztinnen für gynäkologische Vorsorgeuntersuchen kontaktieren, ist die Bedeutung einer urologischen Vorsorge bei Männern noch nicht ausreichend angekommen. Aus diesem Grund ist es das Ziel des europäischen Prostatatags, durch konkrete Informationen die Wahrnehmung für Prostatauntersuchungen zu erhöhen, die Angst zu nehmen und damit die Zahl der Erkrankungen zu reduzieren. Denn immer noch erkrankt jeder fünfte Mann in Europa an Prostatakrebs. Empfohlen wird eine Prostata-Untersuchung bereits ab dem 45. Lebensjahr, einmal jährlich.

Das Grönemeyer Institut Bochum hat sich in dem Diagnostischen Prostata-Zentrum unter Leitung von Dr. med. Marietta Garmer genau auf diese Fragestellungen spezialisiert: „Das Prostatakarzinom hat bereits vor mehr als zehn Jahren den Lungenkrebs als häufigste bösartige Erkrankung des Mannes abgelöst – und die Häufigkeit nimmt weiter zu. Die Heilungsaussichten bei Prostatakrebs sind entscheidend davon abhängig, in welchem Stadium die Erkrankung diagnostiziert wird. Je früher also die Diagnose gestellt wird, desto besser ist die Prognose.“

Die Fachärztin für Radiologie erläutert zur Diagnostik: „Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist im Bereich der Prostata das genaueste Bildgebungsverfahren und kommt ohne Strahlenbelastung aus. Wir führen eine multiparametrische MRT-Untersuchung durch, bei der verschiedene Messtechniken miteinander kombiniert werden. Auf diese Weise erhalten wir zusätzliche Informationen über die Beschaffenheit des Gewebes.“

Die Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Befunden ist auf diese Weise gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich verbessert. Auch bei der Gewebsentnahme (Biopsie) im MRT ist die Treffsicherheit erhöht. Im Grönemeyer Institut Bochum wird diese Methode der strahlenfreien MRT-Diagnostik seit Jahren angewandt: „Mit der vorher durchzuführenden multiparametrischen MRT-Diagnostik können verdächtige Bezirke in der Prostata dargestellt und mittels einer Stanznadel bildgesteuert aufgesucht werden. Unser System mit einer Zielvorrichtung für die Biopsie-Nadel erlaubt einen Eingriff ebenfalls im komfortablen 3-Tesla-Scanner.“

Seit Jahren besteht zudem eine radiologisch-urologische Kooperation am Standort in Bochum, so dass „unsere Patienten von einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit den urologischen Fachkollegen profitieren“, so Frau Dr. Garmer.

Eine MRT-Untersuchung ist besonders bei folgenden Situationen sinnvoll:

  • bei erhöhtem/grenzwertigem PSA Wert und negativem/unklarem Tastbefund
  • bei bioptisch gesichertem Karzinom zur Festlegung des Tumorstadiums
  • zur Differenzierung zwischen gutartigen und bösartigen Befunden
  • zur Überwachung therapeutischer Maßnahmen (Hormonbehandlung, thermoablative Eingriffe)
  • bei fehlendem Tumornachweis in der ultraschallgesteuerten Biopsie und weiter bestehendem Verdacht auf einen Tumor

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