Lumbalpunktion

Gehirn und Rückenmark sind in Nervenwasser (Liquor) eingebettet. Bei der Diagnostik der Multiple Sklerose und der Alzheimer-Erkrankung liefert die Untersuchung des Nervenwassers entscheidende Hinweise.

Nervenwasser lässt sich in der Regel problemlos im Bereich der Lendenwirbelsäule entnehmen. Eine Verletzung des Rückenmarks ist dabei nicht möglich, da dieses bereits am Übergang der Brust- zur Lendenwirbelsäule endet.

Ablauf der Untersuchung

Die Liquorentnahme dauert normalerweise zehn bis 15 Minuten. Es werden drei bis vier Milliliter Nervenwasser entnommen. Anschließend bleiben Sie noch eine Zeitlang in der Praxis liegen. Bevor Sie wieder nach Hause gehen, messen wir Blutdruck und Puls. Die manchmal befürchteten Kopfschmerzen treten so gut wie nicht mehr auf (max. bei zehn Prozent der Eingriffe), seit wir sehr dünne Spezialnadeln verwenden.

Durch einen phaseweise erhöhten Druck des Nervenwassers, den sogenannten Normaldruckhydrocephalus, kann es bei älteren Menschen auch zu Gangstörungen kommen. Durch Entnahme von 20 bis 40 Milliliter Nervenwasser wird vorübergehend der Druck gesenkt und es kann für ein bis drei Tage zu einer Verbesserung des Gehvermögens kommen. Nach erfolgreicher Testung wird in der Regel durch einen Neurochirurgen im Krankenhaus eine dauerhafte Ableitung (Shunt) implantiert.